Digitale Geschäftsmodelle für Arztpraxen 2025: Was wirklich funktioniert
Geschäftsmodelle haben die Produkt- und Dienstleistungsinnovationen als entscheidenden Erfolgsfaktor für Unternehmen abgelöst. Dies gilt besonders im Gesundheitswesen, wo digitale Transformation die Arztpraxen grundlegend verändert. Allein im Jahr 2020 wurden weltweit 14 Milliarden Dollar in Digital-Health-Startups investiert – ein deutliches Zeichen für die wachsende Bedeutung dieser Entwicklung.
Digitale Geschäftsmodelle zeichnen sich durch drei wesentliche Merkmale aus: Nutzerintegration, Serviceorientierung und Kernkompetenz in der Big-Data-Analyse. Tatsächlich erleben wir eine zunehmende Produkthybridisierung, bei der digitale Logik in physische Produkte integriert wird. Besonders die Definition von digitalen Geschäftsmodellen hat sich erweitert – weg vom klassischen Produktverkauf hin zu identitätsbasierten Zugängen zu Dienstleistungen. Darüber hinaus gewinnen zirkuläre Geschäftsmodelle an Bedeutung, während Patienten zu aktiven Teilnehmern, Datenspendern und sogar zum Produkt selbst werden.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, welche digitalen Geschäftsmodelle für Arztpraxen im Jahr 2025 wirklich funktionieren werden und wie Sie diese gewinnbringend in Ihrer Praxis umsetzen können.
Was sind digitale Geschäftsmodelle in der Arztpraxis?
Die Digitalisierung hat längst Einzug in die Medizin gehalten, doch viele Praxisinhaber fragen sich: Was bedeutet das konkret für mein Geschäftsmodell? Im Kern sind digitale Geschäftsmodelle keine einfachen Blaupausen herkömmlicher Ansätze, die lediglich am Computer umgesetzt werden. Vielmehr schaffen sie grundlegend andere Prinzipien der Wertschöpfung und verändern die Art und Weise, wie medizinische Versorgung erbracht und finanziert wird.
Definition und Abgrenzung
Digital ist ein Geschäftsmodell, wenn digitale Technologien fundamentalen Einfluss auf die Art und Weise des Wirtschaftens und der Umsatzgenerierung einer Arztpraxis haben [1]. Dabei geht es nicht um oberflächliche Digitalisierung wie die bloße Nutzung einer Praxissoftware, sondern um eine tiefgreifende Transformation der Wertschöpfungskette.
Der Digitalisierungsgrad einer Praxis lässt sich anhand zweier Dimensionen bestimmen: dem Grad der Digitalisierung der Prozesse und dem der Produkte bzw. Dienstleistungen [1]. So entsteht ein Spektrum von überwiegend analogen Praxismodellen bis hin zu vollständig digitalen Ansätzen.
Zunächst muss jedes Geschäftsmodell – ob digital oder traditionell – vier zentrale Fragen beantworten:
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Was ist mein Angebot an die Patienten?
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Wer sind meine Patienten und wie kommuniziere ich mit ihnen?
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Wie wird die medizinische Leistung erbracht?
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Wie wird der Umsatz generiert und wie erfolgen Transaktionen? [2]
Der entscheidende Unterschied: Jedes Element dieser vier Bereiche erzeugt Informationen, die gesammelt, verarbeitet, analysiert und weiter kommuniziert werden können. Genau hier setzt die Digitalisierung an und schafft neue Möglichkeiten der Wertschöpfung.
Unterschied zu klassischen Geschäftsmodellen
Im Gegensatz zu klassischen Geschäftsmodellen haben digitale Ansätze in Arztpraxen mehrere charakteristische Merkmale:
Während klassische Geschäftsmodelle meist regional begrenzt sind und physische Präsenz erfordern, ermöglichen digitale Modelle eine höhere Skalierbarkeit und räumliche Flexibilität [3]. Ein anschauliches Beispiel ist die Telemedizin: Ein Pilotprojekt in ländlichen Regionen vernetzt Hausarztpraxen mit entfernten Dermatologen, wobei Hausärzte Hautbilder hochladen und fachärztliche Einschätzungen von Spezialisten erhalten, die 300 Kilometer entfernt arbeiten [3].
Darüber hinaus unterscheiden sich die Einnahmequellen: Während traditionelle Praxen fast ausschließlich auf direkte Leistungsabrechnung setzen, bieten digitale Modelle vielfältigere Möglichkeiten wie Abonnements für Präventionsprogramme oder On-Demand-Dienste [4]. Bemerkenswerterweise nutzen lediglich 32% der kleinen und mittleren Unternehmen Online-Marketing zur Kundenkommunikation, während nur 5% Netzwerke und Partnerschaften für Innovationen einsetzen [2].
Besonders auffällig ist die Veränderung der Marktdynamik: Während früher eher Ärzte als Produzenten und Dienstleister das Marktangebot bestimmten, werden die Märkte heute stärker durch die Nachfrage der Patienten geprägt [2]. Diese sind informierter und anspruchsvoller geworden – eine Entwicklung, auf die sich Arztpraxen einstellen müssen.
Auch die Ressourcenstruktur wandelt sich grundlegend: Statt primär auf physische Räume und Instrumente zu setzen, fokussieren sich digitale Geschäftsmodelle auf Technologie, Cloud-Dienste, Datenmanagement und digitale Sicherheit [3]. Dies erfordert nicht nur neue Investitionen, sondern auch ein Umdenken bei der Praxisgestaltung.
Warum 2025 ein Wendepunkt ist
Das Jahr 2025 markiert einen entscheidenden Wendepunkt für digitale Geschäftsmodelle in Arztpraxen aus mehreren Gründen:
Erstens wird ab dem 29. April 2025 die elektronische Patientenakte (ePA) bundesweit für alle Versicherten eingeführt [5]. Ab dem 1. Oktober 2025 wird die Nutzung für Ärztinnen und Ärzte sowie weitere Leistungserbringer sogar verpflichtend [5]. Dies schafft erstmals eine flächendeckende digitale Infrastruktur, die als Grundlage für zahlreiche neue Geschäftsmodelle dienen kann.
Zweitens haben sich Telemedizin und digitale Kommunikationskanäle durch die vergangenen Jahre fest im Bewusstsein von Patienten verankert. Für 2025 erwarten Patienten nicht mehr nur Online-Sprechstunden, sondern auch die Möglichkeit zur Fernüberwachung chronischer Erkrankungen [6]. Praxen, die hier nicht mithalten, riskieren erhebliche Wettbewerbsnachteile.
Drittens erreicht die Künstliche Intelligenz 2025 einen neuen Reifegrad in der medizinischen Anwendung. Diagnostische Tools, die mit KI große Datenmengen auswerten, werden zum unverzichtbaren Helfer im Praxisalltag [6] – von der Früherkennung von Krankheiten bis zur personalisierten Medizin.
Die ePA wird laut Experten „ein Booster für die medizinische Versorgung in Deutschland sein“ und „die Arbeit in den Praxen maßgeblich verändern“ [6]. Konkret bedeutet das: weniger Akten und Papier, weniger Zeit am Telefon, weniger Wartezeit auf angeforderte Unterlagen, weniger Doppeluntersuchungen und gleichzeitig mehr Klarheit über die Medikation.
Allerdings bleiben Herausforderungen bestehen: 2025 bringt auch neue gesetzliche Anforderungen mit sich. Die Abrechnung wird weiter digitalisiert und automatisiert, zudem stehen Änderungen im Bereich der Datenschutz-Grundverordnung an [6]. Hier sind vorausschauende Investitionen in zukunftssichere Technologien gefragt – ein Bereich, in dem die richtige Finanzierung entscheidend für den Erfolg sein kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Digitale Geschäftsmodelle in Arztpraxen sind keine vorübergehende Erscheinung, sondern repräsentieren einen fundamentalen Wandel in der Gesundheitsversorgung. Wer 2025 erfolgreich sein will, muss jetzt die Weichen stellen – mit den richtigen Konzepten und einer soliden Finanzierungsstrategie, die den Übergang in die digitale Ära ermöglicht.
Die wichtigsten Trends, die Arztpraxen verändern
Die medizinische Landschaft befindet sich in einem fundamentalen Wandel. Während wir uns auf 2025 zubewegen, zeichnen sich drei maßgebliche Trends ab, die Arztpraxen nachhaltig verändern und neue digitale Geschäftsmodelle ermöglichen. Diese Entwicklungen erfordern nicht nur ein Umdenken in der Patientenversorgung, sondern auch strategische Investitionen in zukunftsfähige Strukturen.
Produkthybridisierung im Gesundheitswesen
Tatsächlich erleben wir eine zunehmende Verschmelzung von physischen medizinischen Produkten mit digitaler Logik. Diese Produkthybridisierung verwischt die Grenzen zwischen materieller und digitaler Welt und schafft völlig neue Versorgungsmöglichkeiten. Moderne Schnittstellen-Technologien bilden dabei die Grundlage für eine nahtlose Kommunikation zwischen Krankenhäusern, Arztpraxen und digitalen Gesundheitsplattformen [7].
Besonders deutlich wird dieser Trend bei diagnostischen Geräten, die nicht mehr isoliert funktionieren, sondern in digitale Ökosysteme eingebunden sind. Ein anschauliches Beispiel sind Bronchoskope, die gegenwärtig häufig nach einmaliger Nutzung entsorgt werden. In hybriden Ansätzen könnten diese Geräte durch Neugestaltung und digitale Vernetzung wiederaufbereitet und nachgenutzt werden [2].
Die Integration offener Standards wie FHIR (Fast Healthcare Interoperability Resources) ermöglicht zudem den strukturierten Austausch medizinischer Informationen in Echtzeit [7]. Diese technologische Entwicklung reduziert nicht nur den administrativen Aufwand erheblich, sondern verbessert auch die Behandlungsqualität durch schnelleren Informationsaustausch.
Allerdings stehen wir hier vor besonderen regulatorischen Herausforderungen: Jede Veränderung an Medizinprodukten erfordert neue Zulassungsverfahren. Dieser Umstand macht Investitionen in hybride Produktlösungen zu einer komplexen Entscheidung, die durchdachte Finanzierungskonzepte erfordert.
Nutzerzentrierung und Patientenrolle
Ein zweiter fundamentaler Trend ist die Neuausrichtung des Gesundheitswesens auf den Patienten als aktiven Teilnehmer. Das 2013 in Kraft getretene Patientenrechtegesetz hat diese Entwicklung maßgeblich beschleunigt, indem es das Recht der Patienten auf Einsicht in ihre vollständige Patientenakte festschrieb [1].
Dieses neue Patientenverständnis führt zu tiefgreifenden Veränderungen im Arzt-Patienten-Verhältnis:
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Partizipative Entscheidungsfindung: Patienten wirken aktiv an Behandlungsentscheidungen mit (Shared Decision Making) [1]
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Patient Empowerment: Die Befähigung der Patienten, selbst stärker die Steuerung ihrer Gesundheit zu übernehmen [1]
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Personalisierte Kommunikation: Patienten profitieren von individualisierten Inhalten und mehr Motivation durch authentische Geschichten [7]
Die zentrale Idee der patientengeführten elektronischen Patientenakte (PEPA) liegt darin, dass Patienten die Zugriffe auf ihre Daten selbstständig steuern können [1]. Dies ermöglicht besonders chronisch kranken Menschen, die Komplexität ihres Versorgungsalltags durch besseren Zugriff auf medizinische Dokumente zu reduzieren.
Darüber hinaus zeigen Studien, dass durch die gemeinsame Zusammenarbeit und Kommunikation auf Augenhöhe zwischen Patienten und Behandelnden die Therapieadhärenz steigt und Ressourcen effizienter eingesetzt werden können [1]. Diese Entwicklung erfordert jedoch Investitionen in neue digitale Infrastrukturen – ein Bereich, in dem durchdachte Finanzierungskonzepte den Unterschied zwischen Vorreitern und Nachzüglern ausmachen können.
Zirkuläre Geschäftsmodelle im medizinischen Kontext
Während Deutschland eines der besten Gesundheitssysteme der Welt hat, verursacht dieser Sektor gleichzeitig den vierthöchsten Ressourcenverbrauch. Deutsche Kliniken produzieren jährlich rund 100.000 Tonnen medizinischen Müll, wovon der größte Teil verbrannt wird – obwohl dies nur bei einem geringen Prozentsatz, der hochinfektiös ist, notwendig wäre [2].
Zirkuläre Geschäftsmodelle bieten hier einen vielversprechenden Lösungsansatz. Im Gegensatz zu linearen „Take-Make-Waste“-Modellen zielen sie darauf ab, Ressourcen effizienter zu nutzen und Abfälle zu minimieren [8]. Charakteristisch für diese neuen Geschäftsmodelle ist die Förderung der Wiederverwendung und Wiederaufbereitung, aber auch die Verlängerung der Nutzungsdauer von Produkten und die intensivere Nutzung durch flexible Eigentumsverhältnisse [9].
Im Gesundheitssektor ist die Transformation hin zu zirkulären Geschäftsmodellen besonders anspruchsvoll, da Medizinprodukte strengen Regularien zur Patientensicherheit unterliegen. Die Branche steht vor der Herausforderung, sowohl das Patientenwohl sicherzustellen als auch aus linearen Wertschöpfungsketten nachhaltige Kreisläufe entstehen zu lassen [2].
Zunächst könnten bereits aufbereitete Produkte oder recycelte Einzelteile für andere Anwendungen oder Drittländer genutzt werden [2]. Langfristig werden jedoch grundlegende Änderungen in der Produktgestaltung notwendig sein, um Medizinprodukte von Anfang an kreislauffähig zu konzipieren.
Die Vision ist klar: Klimaneutrale Krankenhäuser und nachhaltige Praxen, die Umwelt und Ressourcen schonen, ohne dabei die Versorgungsqualität zu beeinträchtigen [7]. Diese Transformation erfordert jedoch erhebliche Investitionen in Forschung, Entwicklung und Infrastruktur – ein idealer Anwendungsfall für flexible und zukunftsorientierte Finanzierungslösungen.
Der Markt ändert sich bereits, da Krankenhäuser und deren Einkaufsabteilungen zunehmend Nachhaltigkeitskriterien in ihre Entscheidungen einbeziehen [2]. Praxen, die frühzeitig auf zirkuläre Geschäftsmodelle setzen, können sich somit einen Wettbewerbsvorteil sichern und gleichzeitig einen Beitrag zu nachhaltigerer Gesundheitsversorgung leisten.
Digitale Geschäftsmodelle: Diese 5 funktionieren 2025 wirklich
Inmitten der technologischen Revolution im Gesundheitswesen etablieren sich fünf digitale Geschäftsmodelle, die 2025 nachweislich Mehrwert für Arztpraxen schaffen. Diese Modelle sind keine theoretischen Konzepte, sondern praxiserprobte Ansätze, die den Praxisalltag effizienter gestalten und neue Einnahmequellen erschließen.
1. Online-Terminbuchung mit automatisierter Patientenkommunikation
Die digitale Terminvergabe entwickelt sich vom nützlichen Extra zum unverzichtbaren Kernbestandteil moderner Praxisführung. Besonders bemerkenswert: Bereits heute werden 50% aller Online-Termine außerhalb der regulären Sprechzeiten gebucht [3]. Patienten schätzen die Möglichkeit, rund um die Uhr Termine vereinbaren zu können, ohne von Praxisöffnungszeiten abhängig zu sein.
Die automatisierte Patientenkommunikation bietet darüber hinaus erhebliche Vorteile:
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Automatische Terminerinnerungen per SMS oder E-Mail reduzieren Terminausfälle um bis zu 60% [3]
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Digitale Wartelisten füllen Terminlücken effizient durch sofortige Benachrichtigung wartender Patienten [3]
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Echtzeit-Updates bei Verzögerungen im Praxisablauf verringern Wartezeiten und verbessern die Patientenzufriedenheit [3]
Diese Systeme entlasten zudem das Praxisteam erheblich. Anstatt zahlreiche Anrufe entgegenzunehmen, kann sich das Personal auf wichtigere Aufgaben konzentrieren. „Mit der ‚Patientenanfragen‘-Funktion lassen sich Anfragen direkt bündeln sowie effizient und sicher beantworten“, berichtet ein Praxisinhaber aus Berlin [3].
Die Investition in ein solches System amortisiert sich nachweislich schnell durch Effizienzgewinne und höhere Patientenzufriedenheit. Allerdings erfordert die Implementierung zunächst finanzielle Mittel für Software und Schulungen.
2. Telemedizinische Sprechstunden mit Abrechnungssystem
Telemedizin hat sich von einer Notlösung zu einem festen Bestandteil der modernen Gesundheitsversorgung entwickelt. Die Möglichkeit, Patienten per Videosprechstunde zu betreuen, bietet zahlreiche Vorteile: verringerte Ansteckungsrisiken, erleichterte Arztbesuche für immobile Menschen und verbesserte medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten [10].
Für die wirtschaftliche Umsetzung ist jedoch ein durchdachtes Abrechnungssystem entscheidend. Die Bundesärztekammer hat hierfür spezifische Empfehlungen zur Abrechnung telemedizinischer Leistungen gegeben [11]. Zu den wichtigsten GOÄ-Ziffern für telemedizinische Leistungen zählen:
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GOÄ 1 originär: Beratung durch den Arzt mittels Videoübertragung (80 Punkte, 4,66 €)
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GOÄ 3 originär: Umfangreichere Beratung mittels Videoübertragung (150 Punkte, 8,74 €)
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GOÄ 5 analog: Visuelle symptomatische klinische Untersuchung (80 Punkte, 4,66 €) [11]
Wichtig dabei: Videosprechstunden dürfen maximal 30% der Behandlungsfälle pro Quartal ausmachen [11]. Diese Beschränkung gilt jedoch nicht für Patienten, die im selben Quartal sowohl per Video als auch persönlich in der Praxis waren.
3. Digitale Gesundheitsberatung als Zusatzleistung
Immer mehr Praxen entdecken digitale Gesundheitsberatung als lukratives Zusatzangebot. Zwei Berliner Unternehmer haben beispielsweise eine digitale Gesundheitsberatung gegründet, die sich auf spezifische Patientengruppen konzentriert [5].
Anders als die klassische Sprechstunde ermöglicht die digitale Beratung eine flexiblere Zeiteinteilung und kann häufig zu höheren Stundensätzen angeboten werden. Dabei werden nicht nur akute Beschwerden behandelt, sondern verstärkt präventive Aspekte in den Vordergrund gestellt.
Die Herausforderung liegt hier in der Entwicklung eines passgenauen Angebots für die eigene Patientenzielgruppe. Dabei müssen technische Infrastruktur, Datenschutz und Qualitätssicherung berücksichtigt werden – Aspekte, die eine wohlüberlegte Finanzierung erfordern.
4. Plattformbasierte Kooperation mit Fachärzten
Die Vernetzung von Hausärzten mit Spezialisten über digitale Plattformen revolutioniert die medizinische Zusammenarbeit. Beispielsweise können Hausärzte Hautbilder hochladen und fachärztliche Einschätzungen von Dermatologen erhalten, die hunderte Kilometer entfernt arbeiten.
Diese Kooperationsmodelle bieten entscheidende Vorteile: Patienten erhalten schneller fachärztliche Expertise, Überweisungsprozesse werden vereinfacht und die Behandlungsqualität steigt durch verbesserten Informationsaustausch. Zudem entstehen neue Abrechnungsmöglichkeiten – etwa über GOÄ 60, die speziell für interdisziplinäre Videokonferenzen zur Diagnosefindung vorgesehen ist (120 Punkte, 6,99 €) [11].
Für die Umsetzung eines solchen Kooperationsmodells sind jedoch Investitionen in sichere Kommunikationsplattformen und entsprechende Hardware notwendig – ein Bereich, in dem durchdachte Finanzierungskonzepte den Unterschied zwischen erfolgreicher Implementation und gescheiterten Ansätzen ausmachen können.
5. Subscription-Modelle für Präventionsprogramme
Abonnementmodelle stellen eine innovative Alternative zum traditionellen Einzelleistungssystem dar. Anstatt pro Besuch oder Eingriff zu zahlen, abonnieren Patienten einen Gesundheitsdienst gegen eine feste Gebühr und erhalten so Zugang zu einer Reihe von Dienstleistungen [6].
Die Vorteile dieses Modells sind vielfältig:
Erstens zahlen Abonnenten eine regelmäßige Gebühr (monatlich oder jährlich), was die Budgetierung sowohl für Patienten als auch Praxen erleichtert [6]. Zweitens fördern diese Modelle regelmäßige Kontrolluntersuchungen und vorbeugende Maßnahmen, wodurch sie auf langfristige Gesundheitserhaltung ausgerichtet sind [6]. Drittens konzentrieren sich Anbieter auf das allgemeine Wohlbefinden statt auf isolierte Behandlungen [6].
Besonders für Präventionsprogramme eignet sich dieses Geschäftsmodell hervorragend. Patienten können gegen eine monatliche Gebühr Zugang zu präventiven Gesundheitsdienstleistungen, Beratungen und Schulungen erhalten. Dies fördert nicht nur die Patientenbindung, sondern schafft auch planbare Einnahmen für die Praxis.
Allerdings erfordert die Entwicklung solcher Programme zunächst Investitionen in Infrastruktur, Schulungsmaterialien und Marketing – ein idealer Anwendungsfall für maßgeschneiderte Finanzierungslösungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Arztpraxen zugeschnitten sind.
Für all diese digitalen Geschäftsmodelle gilt: Die initiale Investition muss wohlüberlegt sein und benötigt häufig externe Finanzierung. Zahlreiche Förderprogramme wie „Digital Jetzt“, „Digitalprämie Berlin“ oder „DIGI-Zuschuss“ unterstützen Ärzte bei der Digitalisierung ihrer Praxis [12]. Jedoch bedarf es oft zusätzlicher finanzieller Mittel, um die Transformation vollständig umzusetzen.
Was erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle auszeichnet
Erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle in Arztpraxen zeichnen sich durch spezifische Charakteristika aus, die sie von traditionellen Ansätzen unterscheiden. Während herkömmliche Praxismodelle oft auf Einzelleistungen basieren, setzen zukunftsorientierte digitale Konzepte auf Integration, Dienstleistungsorientierung und Skalierbarkeit. Diese Eigenschaften bilden das Fundament für nachhaltige Wettbewerbsvorteile im zunehmend digitalisierten Gesundheitsmarkt.
Integration von Patientendaten in die Wertschöpfung
Die systematische Nutzung von Patientendaten entwickelt sich zum Schlüsselelement erfolgreicher digitaler Geschäftsmodelle. Tatsächlich belaufen sich die jährlichen Gesundheitsausgaben auf rund 328 Milliarden Euro und stellen damit mehr als 11% des Bruttosozialprodukts dar [13]. Diese beeindruckenden Zahlen verdeutlichen, welches Potenzial in der datenbasierten Wertschöpfung liegt.
Allerdings ist die Kommunikation im Gesundheitswesen derzeit durch mangelnde Interoperabilität zwischen verschiedenen Bereichen gekennzeichnet [13]. Genau hier setzen erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle an: Sie überbrücken diese Lücken und nutzen Patientendaten entlang der gesamten Behandlungskette.
Besonders bemerkenswert: Durch die fortschreitende Digitalisierung und die Einführung der elektronischen Patientenakte entsteht ein völlig neues Verständnis von Wertschöpfung. Anstatt isolierte Behandlungsdaten zu sammeln, ermöglichen integrierte Systeme eine ganzheitliche Betrachtung des Patienten. Dadurch werden nicht nur medizinische Entscheidungen verbessert, sondern auch administrative Prozesse optimiert.
Obwohl die Integration von Patientendaten erhebliche Investitionen in sichere IT-Infrastrukturen erfordert, amortisieren sich diese durch Effizienzgewinne und neue Einnahmemöglichkeiten. Hierbei ist eine durchdachte Finanzierungsstrategie entscheidend für den Erfolg.
Dienstleistungsorientierung statt Produktverkauf
Ein weiteres Merkmal erfolgreicher digitaler Geschäftsmodelle ist die Fokussierung auf Dienstleistungen anstelle klassischer Produktverkäufe. Während traditionelle Ansätze oft einzelne Leistungen oder Produkte in den Mittelpunkt stellen, konzentrieren sich moderne Konzepte auf umfassende Lösungen.
Diese Entwicklung lässt sich auch im breiteren Markt beobachten: „Sollten wir gezielt einzelne Produkte verkaufen oder vielmehr Lösungen anbieten?“ [14] Diese Frage stellen sich zunehmend auch Arztpraxen. Die Antwort liegt auf der Hand: „Wenn Sie Ihre Kunden richtig fragen und Lösungen verkaufen sind Sie im Schnitt erfolgreicher“ [14].
Interessanterweise diffundieren zunehmend rein ökonomisch motivierte Dienstleister und Serviceanbieter das „System Gesundheitswesen“ [4]. Dies führt dazu, dass die Grenzen zwischen Heilung von Krankheit, gesundheitsbewusster Lebensweise sowie angebotenen Dienstleistungen zur Prävention verschwimmen [4].
Folglich müssen Ärzte akzeptieren, „dass ein Teil des Patienten ganz bewusst zum Kunden wird“ [4]. Diese Transformation erfordert ein Umdenken im Praxismanagement und neue Ansätze in der Patientenkommunikation. Gleichzeitig eröffnet sie Möglichkeiten für innovative Dienstleistungsangebote und damit verbundene Einnahmequellen – vorausgesetzt, die notwendigen Investitionen werden sinnvoll finanziert.
Skalierbarkeit durch digitale Infrastruktur
Das dritte zentrale Merkmal erfolgreicher digitaler Geschäftsmodelle ist ihre Skalierbarkeit. Im Gegensatz zu traditionellen Praxismodellen, die durch physische Räume und Personal begrenzt sind, ermöglichen digitale Ansätze ein flexibles Wachstum.
Besonders Cloud-Lösungen bieten hier entscheidende Vorteile: „Ein Cloud-Server bietet Ihrer Arztpraxis maximale Flexibilität und Skalierbarkeit. Anstatt in einen lokalen Server mit fester Kapazität zu investieren, wächst eine Cloud-Lösung dynamisch mit Ihren Anforderungen“ [15]. Dies ist besonders wichtig, wenn mehr Patientendaten, zusätzliche Software oder steigende Nutzerzahlen bewältigt werden müssen.
Außerdem zahlen Praxen „nur für die Ressourcen, die Sie tatsächlich benötigen, und können diese jederzeit erweitern oder reduzieren“ [15]. Dies schafft finanzielle Planbarkeit und reduziert das Investitionsrisiko erheblich.
Darüber hinaus ermöglicht eine skalierbare IT-Infrastruktur die Integration neuer Technologien und digitaler Dienste [16]. Dies ist entscheidend, um mit dem technologischen Wandel Schritt zu halten und kontinuierlich die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern.
Ein besonderer Vorteil: „Statt einer einmalig hohen Investitionssumme wird die Nutzung in monatlich gleich bleibenden Raten beglichen, sofern Sie keine Änderungen beauftragen“ [15]. Dieses Finanzierungsmodell schont die Liquidität und ermöglicht eine präzise Budgetplanung – ein wichtiger Aspekt für Praxen, die in digitale Infrastruktur investieren möchten.
Zusammenfassend lässt sich festhalten: Erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle in Arztpraxen zeichnen sich durch die Integration von Patientendaten in die Wertschöpfung, eine konsequente Dienstleistungsorientierung und eine skalierbare digitale Infrastruktur aus. Für die Umsetzung dieser Modelle ist jedoch eine durchdachte Finanzierungsstrategie unerlässlich – idealerweise mit einem Partner, der die spezifischen Anforderungen des Gesundheitswesens versteht und flexible Lösungen anbietet.
Technologische Voraussetzungen für die Umsetzung
Um digitale Geschäftsmodelle in der Arztpraxis erfolgreich zu implementieren, bedarf es einer robusten technischen Infrastruktur. Die zugrunde liegende Technologie entscheidet maßgeblich über Funktionalität, Sicherheit und Akzeptanz dieser innovativen Ansätze – und folglich über ihren wirtschaftlichen Erfolg.
Sichere Cloudlösungen und Praxissoftware
Die Verlagerung von Praxisdaten in die Cloud bildet das Fundament moderner digitaler Geschäftsmodelle. Allerdings ist nicht jede Cloud-Lösung für medizinische Daten geeignet. Entscheidend ist eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bei der Daten bereits in der Praxis verschlüsselt werden, bevor sie den Praxisrechner verlassen. Tatsächlich gilt dieser Ansatz derzeit als einziger wirksamer Schutz vor Missbrauch und ist damit sicherer als die lokale Speicherung im Klartext.
Ein einfacher Test verrät, ob eine Cloud-Lösung wirklich sicher ist: Fragen Sie den Anbieter, was passiert, wenn Sie alle Passwörter vergessen. Besteht eine Wiederherstellungsmöglichkeit, ist das Verfahren nicht sicher, da offensichtlich eine „Hintertür“ existiert.
Neben der Sicherheit bieten Cloud-Lösungen weitere Vorteile für Arztpraxen:
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Zugänglichkeit und Flexibilität durch ortsunabhängigen Datenzugriff
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Entlastung von IT-Wartungsaufgaben
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Skalierbarkeit bei wachsendem Datenvolumen
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Nahtlose Integration gängiger Standards wie FHIR, HL7 oder DICOM
Die Investition in eine DSGVO-konforme Cloud-Infrastruktur ist zunächst kostenintensiv, zahlt sich jedoch durch Effizienzgewinne und reduzierte IT-Wartungskosten aus. Hier können flexible Finanzierungslösungen den Einstieg erleichtern.
Schnittstellen zu ePA, eRezept und KIM
Die Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI) wird für zukunftsorientierte Praxen unerlässlich. Seit der verpflichtenden Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) und des E-Rezepts entstehen neue Möglichkeiten für digitale Geschäftsmodelle.
Besonders wichtig ist die Kommunikation im Medizinwesen (KIM), die einen sicheren Informationsaustausch zwischen Leistungserbringern ermöglicht. KIM funktioniert ähnlich wie E-Mail, bietet jedoch zusätzlich Nachrichtensignatur und -verschlüsselung. Dies macht KIM-Nachrichten vertrauenswürdig und vertraulich.
Die E-Rezept-Fachanwendung nutzt das FHIR-Format (Fast Healthcare Interoperability Resources) für den strukturierten Datenaustausch. Um die Sicherheit personenbezogener medizinischer Daten zu gewährleisten, setzt der E-Rezept-Fachdienst auf das Konzept der „Vertrauenswürdigen Ausführungsumgebung“ (VAU). Diese stellt technisch sicher, dass während des Betriebs keine Daten für den Betreiber einsehbar sind.
Für die technische Umsetzung benötigen Praxen einen Konnektor mit mindestens Updateversion 4 („PTV4“), den elektronischen Heilberufsausweis (eHBA) und eine entsprechende PIN. Zudem wird ein moderner Drucker mit einer Mindestauflösung von 300 dpi benötigt, um qualitativ hochwertige QR-Codes für E-Rezepte auszudrucken.
Datenschutz und DSGVO-Konformität
Gesundheitsdaten gelten gemäß DSGVO als besonders schützenswert und unterliegen strengen Anforderungen. Für Arztpraxen bedeutet dies die Implementierung technischer und organisatorischer Maßnahmen.
Die Praxissoftware spielt dabei eine zentrale Rolle und muss folgende Anforderungen erfüllen:
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Individuelles Rechtemanagement für verschiedene Benutzergruppen
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Audit-Trails zur Protokollierung aller Änderungen an Patientendaten
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Regelmäßige Sicherheitsupdates zum Schutz vor aktuellen Bedrohungen
Da Praxen zunehmend Ziel von Cyberangriffen werden, kontrollieren Datenschutzbehörden vermehrt Arztpraxen. Bei unzureichendem Schutz von Patienten- und Mitarbeiterdaten drohen empfindliche Bußgelder.
Die Investition in sichere IT-Infrastruktur, DSGVO-konforme Software und regelmäßige Schulungen erfordert erhebliche finanzielle Mittel. Gleichzeitig sind diese Investitionen unerlässlich für den langfristigen Erfolg digitaler Geschäftsmodelle. Durchdachte Finanzierungslösungen, die speziell auf die Bedürfnisse von Arztpraxen zugeschnitten sind, können hier den entscheidenden Unterschied machen.
Herausforderungen bei der Digitalisierung von Geschäftsmodellen
Der Weg zu erfolgreichen digitalen Geschäftsmodellen ist mit zahlreichen Hürden gepflastert. Trotz des enormen Potenzials stehen Arztpraxen bei der Umsetzung innovativer Konzepte vor komplexen Herausforderungen, die eine durchdachte Strategie und solide Finanzplanung erfordern.
Akzeptanz bei Patienten und Personal
Obwohl die Digitalisierung bereits im Alltag der Patienten angekommen ist, zeigen Studien deutlich: Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit stellen ein erhebliches Hemmnis für die Nutzung digitaler Innovationen dar [17]. Die Kommunikation zwischen medizinischem Fachpersonal und Patienten spielt hierbei eine entscheidende Rolle, um diese Barrieren abzubauen.
Interessanterweise geben Patienten an, grundsätzlich positiv gegenüber elektronischen Behandlungsakten, medizinischen Apps und Videosprechstunden eingestellt zu sein [17]. Dennoch wird diese Offenheit durch die Sorge vor möglichen Hackerangriffen und Unsicherheit bei der Datenweitergabe eingeschränkt. Besonders die Befürchtung eines Datenmissbrauchs kann bei Patienten Schamgefühle sowie die Angst vor Stigmatisierung hervorrufen [17].
Außerdem erfordert die erfolgreiche Implementierung digitaler Geschäftsmodelle nicht nur die Akzeptanz der Patienten, sondern auch die der Mitarbeiter. Hier zeigt sich: Die Akzeptanz der Ärzteschaft wird von den meisten Gesundheitsakteuren als größte Herausforderung bei der Digitalisierung gesehen [7].
Technische Komplexität und Schulungsbedarf
Ein grundlegendes Problem: In Arztpraxen gibt es keinen dedizierten IT-Fachbereich. Jede Ärztin und jeder Arzt muss sich selbst um die Digitalisierung kümmern und steht oft vor der Herausforderung, IT-Aufgaben eigenständig zu bewältigen [18]. Zusätzlich tragen die Ärztinnen und Ärzte die volle Verantwortung für die verwendeten IT-Systeme in der eigenen Ordination – eine Verantwortung, die häufig unterschätzt wird [18].
Der Schulungsbedarf ist entsprechend hoch. Mitarbeitende müssen regelmäßig geschult bzw. weitergebildet werden, insbesondere in Bezug auf die eingesetzte Technik/IT [19]. Eine Umfrage zeigt eindeutig: Alle genannten IT-Themen sind im Praxisalltag von großer Bedeutung und es besteht ein erheblicher Schulungsbedarf [18]. Vor allem die Themenbereiche IT-Infrastruktur für medizinische Kerntätigkeiten und IT-Sicherheit zeigen die verhältnismäßig größte Relevanz und den größten Schulungsbedarf [18].
Darüber hinaus sorgen Sicherheitslücken in EDV-Systemen für Hemmnisse beim Digitalisierungsfortschritt – mehr als 60% der Praxen gaben dies als Grund an, mit steigender Tendenz [20]. Weitere Hürden sind insbesondere der mit der Digitalisierung verbundene Umstellungsaufwand, ein ungünstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis und die Fehleranfälligkeit der Praxis-IT [20].
Regulatorische Unsicherheiten
Neben technischen Aspekten kämpfen Arztpraxen mit einem komplexen regulatorischen Umfeld. Als Ursachen für die verzögerte Digitalisierung gelten neben Interessenskonflikten insbesondere Bürokratie, hohe Technologiekosten, Sicherheitsbedenken und regulatorische Unsicherheiten [1].
Die IT-Sicherheitsrichtlinie wurde an den Stand der Technik und das Gefährdungspotential angepasst und ist am 01.04.2025 in Kraft getreten [19]. Für die neuen Anforderungen gilt eine Übergangszeit von 6 Monaten zum 30.09.2025 [19]. Diese ständigen regulatorischen Änderungen erfordern kontinuierliche Anpassungen der IT-Infrastruktur.
Zudem sind bei IT-Sicherheits- und Datenschutzfragen Verantwortlichkeiten teilweise unklar und wenig nachvollziehbar geregelt [1]. Die Einführung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat im Gesundheitswesen zu zusätzlichen bürokratischen Anforderungen geführt [21]. Der Schutz sensibler Patientendaten ist zweifellos wichtig, jedoch führt die Umsetzung der DSGVO in der Praxis oft zu Unsicherheiten und erheblichem Mehraufwand [21].
Angesichts dieser komplexen Herausforderungen ist eine durchdachte Finanzierungsstrategie unerlässlich. Der Aufbau einer sicheren IT-Infrastruktur, die kontinuierliche Schulung des Personals und die Anpassung an neue regulatorische Anforderungen erfordern erhebliche Investitionen – ein Bereich, in dem flexible Finanzierungslösungen den entscheidenden Unterschied machen können.
Finanzierung digitaler Geschäftsmodelle: So gelingt der Einstieg
Die Umsetzung innovativer digitaler Geschäftsmodelle in der Arztpraxis scheitert häufig nicht an fehlenden Ideen, sondern an der Finanzierung. Tatsächlich stellen die notwendigen Investitionen eine der größten Hürden dar. Mit einer durchdachten Finanzierungsstrategie lässt sich diese Herausforderung jedoch meistern.
Investitionsbedarf realistisch einschätzen
Bei der Digitalisierung von Arztpraxen ist es entscheidend, nicht nur die Anfangsinvestitionen zu berücksichtigen, sondern auch die langfristigen Betriebskosten. Viele Förderprogramme decken lediglich einen Teil der Investitionen ab, während die Betriebskosten langfristig unterfinanziert bleiben können [22]. Besonders die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten belastet das vorhandene Personal, führt zu Mehrarbeit und steigenden Kosten [22].
Die Digitalisierung kann zwar perspektivisch zu einer zeitlichen Entlastung des medizinischen Personals führen, allerdings werden die Auswirkungen auf den Personalbedarf und die Kosten nicht unmittelbar ökonomisch wirksam [22]. Eine realistische Einschätzung des Investitionsbedarfs ist daher unerlässlich.
Förderprogramme und steuerliche Vorteile
Der Freistaat Sachsen fördert beispielsweise patientenorientierte Anwendungen und sektorenübergreifende Dienstleistungen mit Zuschüssen von bis zu 80 Prozent der förderfähigen Ausgaben [23]. Darüber hinaus bietet das Bundesministerium für Wirtschaft zwei Module zur Förderung der Digitalisierung an:
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Hardware-Modul: Unterstützung beim Kauf neuer digitaler Geräte mit 50% der Investitionssumme [9]
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Fortbildungsmodul: Förderung der Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern im Umgang mit digitalen Anwendungen [9]
Bemerkenswert ist außerdem die steuerliche Abschreibungsmöglichkeit: Gemäß einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums kann für Computerhardware sowie Betriebs- und Anwendersoftware eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von nur einem Jahr zugrunde gelegt werden [9].
Warum eine Finanzierung mit fulfin besonders sinnvoll ist
Für Arztpraxen bietet fulfin eine maßgeschneiderte Finanzierungslösung, die auf die spezifischen Bedürfnisse im Gesundheitswesen zugeschnitten ist. Die Finanzierung erfolgt über eine digitale Antragsstrecke mit Fulfin-Tech™, wodurch oft innerhalb von 48 Stunden eine Entscheidung getroffen werden kann [2].
Fulfin kombiniert moderne, digitale Prüfprozesse mit einem tiefen Verständnis für unternehmerische Bedarfe und macht Finanzierung schnell, transparent und ohne unnötigen Aufwand [8]. Dies ist besonders wertvoll, wenn es um kurzfristige Liquidität oder größere Vorhaben geht.
Ein entscheidender Vorteil: Fulfin versteht sich nicht nur als Kreditgeber, sondern als langfristiger Partner. „Wir liefern nicht einfach Finanzierung, sondern denken mit,“ betont ein Verantwortlicher des Unternehmens [8]. Mit Finanzierungsbeträgen zwischen 10.000 und 500.000 Euro bietet fulfin flexible Lösungen für jede Praxisgröße [2].
Durch die Kombination aus digitaler Expertise und einem tiefen Verständnis für die spezifischen Herausforderungen des Heilberufesektors ist fulfin optimal positioniert, um die Finanzierungslandschaft für Ärzte nachhaltig zu verbessern.
Fazit: Die digitale Transformation der Arztpraxis erfolgreich gestalten
Die digitale Transformation in der Gesundheitsbranche schreitet unaufhaltsam voran. Bis 2025 werden Arztpraxen, die zukunftsfähig bleiben wollen, nicht mehr um die Implementierung digitaler Geschäftsmodelle herumkommen. Tatsächlich bieten diese Modelle erhebliche Chancen – von der Effizienzsteigerung über neue Einnahmequellen bis hin zur verbesserten Patientenversorgung.
Obwohl die Herausforderungen beträchtlich sind, überwiegen die Vorteile deutlich. Besonders die Integration von Patientendaten, die konsequente Dienstleistungsorientierung sowie skalierbare digitale Infrastrukturen zeichnen erfolgreiche Ansätze aus. Die fünf vorgestellten Geschäftsmodelle – Online-Terminbuchung, telemedizinische Sprechstunden, digitale Gesundheitsberatung, plattformbasierte Kooperation und Subscription-Modelle – haben sich als besonders vielversprechend erwiesen.
Ungeachtet dessen bleibt die Finanzierung eine zentrale Hürde auf dem Weg zur digitalen Praxis. Während staatliche Förderprogramme zweifellos hilfreich sind, decken diese oftmals nur Teilaspekte ab. Folglich müssen Praxisinhaber nach flexiblen und umfassenden Finanzierungslösungen suchen, die sowohl die initialen Investitionen als auch die laufenden Kosten berücksichtigen.
Aus diesem Grund empfiehlt sich eine Zusammenarbeit mit Finanzierungspartnern wie fulfin, die nicht nur die nötigen finanziellen Mittel bereitstellen, sondern auch ein tiefgreifendes Verständnis für die spezifischen Anforderungen im Gesundheitswesen mitbringen. Dank digitaler Antragsprozesse und schneller Entscheidungen können Ärzte zeitnah ihre Digitalisierungsvorhaben umsetzen – ohne langwierige Bankprozesse oder übermäßige Bürokratie.
Letztendlich steht fest: Der Wandel hin zu digitalen Geschäftsmodellen ist keine Frage des „Ob“, sondern des „Wie“ und „Wann“. Praxen, die jetzt handeln und in zukunftssichere Lösungen investieren, werden 2025 bestens aufgestellt sein. Die richtige Finanzierungsstrategie bildet dabei das Fundament für einen erfolgreichen digitalen Wandel, der sowohl wirtschaftlich rentabel als auch medizinisch sinnvoll ist.
FAQs
Q1. Welche digitalen Geschäftsmodelle sind für Arztpraxen 2025 besonders vielversprechend? Für Arztpraxen sind 2025 vor allem fünf digitale Geschäftsmodelle erfolgversprechend: Online-Terminbuchung mit automatisierter Patientenkommunikation, telemedizinische Sprechstunden mit Abrechnungssystem, digitale Gesundheitsberatung als Zusatzleistung, plattformbasierte Kooperation mit Fachärzten und Subscription-Modelle für Präventionsprogramme.
Q2. Wie können Arztpraxen die Akzeptanz digitaler Lösungen bei Patienten und Personal erhöhen? Um die Akzeptanz zu steigern, ist eine offene Kommunikation über Datensicherheit und Vorteile digitaler Lösungen wichtig. Regelmäßige Schulungen für das Personal und eine schrittweise Einführung neuer Technologien können helfen, Bedenken abzubauen und die Nutzung zu fördern.
Q3. Welche technischen Voraussetzungen sind für die Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle in Arztpraxen notwendig? Wesentliche technische Voraussetzungen sind sichere Cloud-Lösungen, eine moderne Praxissoftware, Schnittstellen zur Telematikinfrastruktur (ePA, eRezept, KIM) sowie DSGVO-konforme Systeme zum Schutz sensibler Patientendaten.
Q4. Wie können Arztpraxen die Finanzierung ihrer digitalen Transformation sicherstellen? Arztpraxen können die Finanzierung durch eine Kombination aus Förderprogrammen, steuerlichen Vorteilen und flexiblen Finanzierungslösungen wie die von fulfin sicherstellen. Eine realistische Einschätzung des Investitionsbedarfs und die Berücksichtigung langfristiger Betriebskosten sind dabei entscheidend.
Q5. Was zeichnet erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle in Arztpraxen aus? Erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle in Arztpraxen zeichnen sich durch die Integration von Patientendaten in die Wertschöpfung, eine konsequente Dienstleistungsorientierung und eine skalierbare digitale Infrastruktur aus. Sie verbessern die Effizienz, schaffen neue Einnahmequellen und erhöhen die Qualität der Patientenversorgung.
Referenzen
[1] – https://www.isi.fraunhofer.de/de/presse/2022/presseinfo-06-efi-Digitalisierung-Gesundheitssystem.html
[2] – https://www.fulfin.com/de/branche/heilberufe/arzte-finanzierung/
[3] – https://info.doctolib.de/blog/digitale-patientenkommunikation-im-praxisalltag/
[4] – https://www.aerzteblatt.de/archiv/trendforschung-patient-oder-kunde-066847f2-8bf2-47cb-98c2-8cb72f212ad6
[5] – https://www.morgenpost.de/berlin/article207551007/Berliner-packen-die-Arztpraxis-in-ein-Smartphone.html
[6] – https://fastercapital.com/de/inhalt/Abonnementmodell-fuer-das-Gesundheitswesen-revolutioniert-die-Gesundheitsbranche–Der-Aufstieg-von-Abonnementmodellen.html
[7] – https://www.mckinsey.de/~/media/mckinsey/locations/europe and middle east/deutschland/news/presse/2020/2020-11-12 ehealth monitor/ehealth monitor 2020.pdf
[8] – https://www.fulfin.com/de/blog/praxisfinanzierung-heilberufe-interview-peer-simon/
[9] – https://dentalmagazin.de/praxismanagement/digitalisierung/finanzielle-hilfen-in-anspruch-nehmen/
[10] – https://abrechnungsstelle.com/videosprechstunde/
[11] – https://www.dgpar.de/blog/goae_telemedizin/
[12] – https://www.zuschuesse.de/zuschuesse-fuer-die-digitalisierung-von-aerzten/
[13] – https://epub.uni-bayreuth.de/6077/1/Dissertation Hufnagl.pdf
[14] – https://haptische-verkaufshilfen.de/produktverkauf-vs-loesungsverkauf/
[15] – https://tbs.de/cloud-server/
[16] – https://avenios.ch/das-fundament-ihrer-modernen-praxis-die-richtige-it-infrastruktur-von-anfang-an-planen/
[17] – https://link.springer.com/article/10.1365/s40702-023-01034-3
[18] – https://dih-west.at/digitale-transformation-in-der-arztpraxis-relevanz-und-schulungsbedarf/
[19] – https://www.kvwl.de/it-sicherheit
[20] – https://www.aerzteblatt.de/archiv/praxisbarometer-digitalisierung-ausgebremst-durch-etliche-huerden-3db54ec9-e3b7-44bc-97a4-0bf8ac1bd35a
[21] – https://www.ihk.de/bochum/hauptnavigation/branchenbetreuung/dienstleistung/gesundheitswirtschaft/regulatorische-huerden-6539182
[22] – https://www.pwc.de/de/gesundheitswesen-und-pharma/krankenhaeuser/studie-digitalisierung-im-krankenhaus.html
[23] – https://www.foerderdatenbank.de/FDB/Content/DE/Foerderprogramm/Land/Sachsen/digitalisierung-gesundheitswesen-ehealthsax.html