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Liquiditätsmanagement – So haben Sie die Finanzplanung Ihres Unternehmens im Blick! 

Ein gutes Liquiditätsmanagement ist die Grundlage für ein erfolgreiches Unternehmen; das Hauptziel ist die Gewährleistung der permanenten Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens. Die Planung, Steuerung und Kontrolle der Zahlungsflüsse gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Finanzmanagements. Ein effektives Liquiditätsmanagements gewährleistet die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit, verhindert Forderungsausfälle, steigert die Kreditwürdigkeit des Unternehmens, hilft Investitionen besser zu planen bzw.…

Illustration eines Mannes, der ein Dokument mit einem Finanzsymbol und Checklisten hält, um Liquiditätsmanagement zu erläutern.

Ein gutes Liquiditätsmanagement ist die Grundlage für ein erfolgreiches Unternehmen; das Hauptziel ist die Gewährleistung der permanenten Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens. Die Planung, Steuerung und Kontrolle der Zahlungsflüsse gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Finanzmanagements. Ein effektives Liquiditätsmanagements gewährleistet die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit, verhindert Forderungsausfälle, steigert die Kreditwürdigkeit des Unternehmens, hilft Investitionen besser zu planen bzw. zu finanzieren und ermöglicht es, Liquiditätslücken rechtzeitig zu erkennen und zu beheben.

Welche Aspekte beim Liquiditätsmanagement wichtig sind und wie Sie die Finanzplanung im Blick behalten, erläutern wir Ihnen im folgenden Artikel.

Planung der Liquidität: Das Liquiditätsmanagement

Beim Liquiditätsmanagement steht die Planung, Steuerung und Kontrolle der Zahlungsmittelbestände und -flüsse im Fokus. Die Aufgabe des betrieblichen Liquiditätsmanagements ist es, die Zahlungsmittelzuflüsse und -abflüsse (Einzahlungen und Auszahlungen) dementsprechend zu planen, steuern und kontrollieren, dass ein Unternehmen permanent zahlungsfähig bleibt und die verfügbaren, überschüssigen Zahlungsmittel rentable einsetzt. Für den Unternehmenserfolg ist die Liquidität bzw. Zahlungsfähigkeit aus wirtschaftlichen und rechtlichen Gründen unerlässlich. Demzufolge ist das Hauptziel des Liquiditätsmanagements, aber auch oberstes Unternehmensziel, die permanente Gewährleistung der Zahlungsfähigkeit. Das Unternehmen muss für seinen Fortbestand liquide bleiben.

Unternehmen, die ausreichend Liquidität haben, können jederzeit alle Rechnungen und andere Verbindlichkeiten fristgemäß und in voller Höhe begleichen. Hierfür erstellen sie meist einen Liquiditätsplan, der alle Einnahmen und Ausgaben für einen festgelegten Zeitraum enthält. Anhand der Liquiditätsplanung können Führungskräfte dann entscheiden, welche Maßnahmen bei Liquiditätsengpässen oder -überschüssen umgesetzt werden sollen. Bei Liquiditätsüberschüssen haben Unternehmen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um Kapital sinnvoll und gewinnbringend zu investieren. Bei Liquiditätsengpässen spielt das Cash Management eine Rolle, welches die entsprechenden Maßnahmen zur Sicherstellung der Liquidität eines Unternehmens in die Wege leitet.

Sicherung der Liquidität: Cash Management

Meist werden die Begriffe Liquiditätsmanagement und Cash Management synonym verwendet, da sie eng miteinander verbunden sind.

Das Cash Management und Liquiditätsmanagement wird wie folgt unterschieden:

  • Das Liquiditätsmanagement befasst sich mit strategischen Maßnahmen zur Planung und Steuerung der Liquidität.
  • Das Cash Management setzt operative Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität um.

Sowohl das Liquiditätsmanagement als auch das Cash Management sorgen für die Zahlungsfähigkeit und somit die Existenz und den Erfolg des Unternehmens. Das Cash Management setzt die Maßnahmen um, die im Rahmen des Liquiditätsmanagement entschieden wurden.

Mithilfe des Cash Managements kann in einem Unternehmen für die optimale kurzfristige Disposition der Finanzmittel gesorgt werden, d.h. Verbindlichkeiten werden z.B. fristgemäß ohne Mahngebühren beglichen, das Geschäftskonto weist immer ausreichend Deckungssumme auf, der Kontokorrentkredit muss nicht genutzt werden und es fallen keine Strafzinsen für zu hohes Guthaben an.

Aufgaben und Ziele des Liquiditätsmanagements

Die wichtigsten Aufgaben und Ziele des Liquiditätsmanagements sind:

  • Effektive Planung, Steuerung und Kontrolle der Liquidität
  • Optimale Disposition der liquiden Mittel
  • lukrative und kostensparende Steuerung der Zahlungsströme
  • Reduzierung des Währungsrisikos bei internationalen Transaktionen

Bei der Liquiditätsplanung wird der aktuelle Liquiditätsbestand, die zu erwartenden Zahlungseingänge und die benötigte Liquidität für die fälligen Zahlungsausgänge berechnet. Dabei soll ein optimaler Kontostand auf dem Geschäftskonto des Unternehmens erzielt werden. Das Risikomanagement legt für die Debitoren kurzfristige Zahlungsziele fest, welche auf die Fristen der eigenen Verbindlichkeiten abgestimmt sind.

Es gibt unterschiedliche Dimensionen der Liquiditätsplanung – von der kurzfristigen bis hin zur mittel- und langfristigen Liquiditätsplanung. Außer einer kurzfristigen Liquiditätsplanung benötigt man oftmals eine mittel- und langfristige Planung; hierfür berechnet das Liquiditätsmanagement den Cashflow (siehe auch Cashflow berechnen), der sich aus den drei Bereichen operative Geschäftstätigkeit, Investitionen und Finanzierungen zusammensetzt, und anhand von zwei Methoden (Bottom-up und Top-down) ermittelt werden kann.

Die Dimensionen der kurz-, mittel- und langfristigen Liquiditätsplanung

Um die aktuelle bzw. gegenwärtige Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens zu ermitteln, wird ein Liquiditätsstatus erstellt. Er zeigt die tagesaktuellen liquiden Mittel, welche zur Sicherung der Liquidität und Gelddisposition bereitstehen.

Die kurzfristige Liquiditätsvorschau präsentiert hingegen alle Ein- und Auszahlungen für einen Planungszeitraum von bis zu 12 Wochen. Sie soll die Finanzdisposition – als Bestandteil des Cash Managements – mit mehr Planungsgenauigkeit und -effizienz unterstützen.

Mittel- und langfristige Liquiditätsplanung

Um den zukünftigen Kapitalbedarf sowie die zukünftige Kapitalbedarfsdeckung zu ermitteln, reicht die kurzfristige Liquiditätsplanung nicht aus. Hierfür wird eine mittel- bis langfristige Planung notwendig sein, um anhand der anyalysierten Tendenzen und Risiken rechtzeitig Vorsorgemaßnahmen (z.B. Kreditaufnahme) einleiten zu können. Die mittel- bis langfristige Liquiditätsplanung bezeichnet man auch als Kapitalflussrechnung, die im Grunde genommen in drei Unterpunkte gegliedert ist:

  1. Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit
  2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
  3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

Um die Daten der mittel- und langfristigen Liquiditätsplanung zu ermitteln, gibt es zwei verschiedene Herangehensweisen.

Die zwei Methoden des Liquiditätsmanagements zur Ermittlung des Cashflows:

  • Bottom-up (direkte Liquiditätsplanung): Es werden individuelle Einzelpläne erstellt und mit anderen Plänen koordiniert, um einen Gesamtplan zu erstellen (Mikro- zu Makroebene).
  • Top-down (indirekte Liquiditätsplanung): Es wird anhand einer Bilanz und Gewinn-und-Verlustrechnung (GuV) ein Gesamtplan erstellt, der wiederum in Einzelpläne aufgeteilt wird (Makro- zu Mikroebene).

Demnach kann man vereinfach sagen, dass die Methode des Top-down vom Abstrakten bzw. Allgemeinen schrittweise zum Konkreten bzw. Speziellen übergeht, wohingegen die Methode des Bottom-up die umgekehrte Prozessrichtung wählt. Beide Methoden benötigen Kennzahlen zur Bewertung der Liquidität.

Anmerkung:

Bei der Berechnung der mittel- und langfristigen Liquidität wird oft auf Daten aus dem Controlling zurückgegriffen, wobei sich zwischen Controlling, Cash Management und Liquiditätsmanagement im Hinblick auf Planungszyklen und -granularität signifikante Unterschiede ergeben. Im Cash Management erfolgt eine Planung auf Tagesebene für 7 bis 10 Tage, die Liquiditätsplanung wird i.d.R. wöchentlich oder monatlich für einen Zeitraum von 12 Monaten durchgeführt und das Controlling sieht eine monatliche und jährliche Planung für einen Zeitraum von 1 bis 5 Jahre vor. Doch auch die Daten, auf welche sich die Analysen stützen sind unterschiedlich.

Kennzahlen des Liquiditätsmanagements

Die wichtigsten Kennzahlen des Liquiditätsmanagements sind die drei Liquiditätsgrade:

  • Liquidität 1. Grades: Cash Ratio (Barliquidität)
  • Liquidität 2. Grades: Quick Ratio (Einzugsliquidität)
  • Liquidität 3. Grades: Current Ratio (umsatzbedingte Liquidität)

Liquidität 1. Grades (Cash Ratio/Barliquidität):

Sie zeigt an, ob das Bankguthaben und andere liquide Mittel ausreichen, um alle kurzfristigen Forderungen zu begleichen. Das Ergebnis sollte zwischen 10 % und 30 % liegen. Eine hohe Barliquidität weist allerdings darauf hin, dass ein Unternehmen zwar liquide ist, aber das überschüssige Kapital nicht für Investitionen und das Unternehmenswachstum nutzt.

Liquidität 2. Grades (Quick Ratio/Einzugsliquidität):

Anhand der Liquidität 2. Grades wird geprüft, ob das Bankguthaben, Wertpapiere und kurzfristige Forderungen ausreichen, um kurzfristige Verbindlichkeiten vollständig zu bezahlen. Ist das Ergebnis kleiner als 100 %, dann ist das kurzzeitig verfügbare Vermögen nicht ausreichend; ist das Ergebnis höher als 100 % befindet sich zu viel Kapital auf dem Geschäftskonto oder es liegen zu viele offene, kurzfristige Forderungen vor.

Liquidität 3. Grades (Current Ratio/umsatzbedingte Liquidität):

Anhand der Liquidität 3. Grades wird das Verhältnis zwischen Umlaufvermögen und kurzfristigen Schulden ermittelt; die Summe der Liquidität 2. Grades erhöht sich dabei um die Vorräte. Daher kann anstelle des „Umlaufvermögens“ auch folgende Aufsplittung in der Formel genutzt werden:

Liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorräte.

Das Ergebnis der Liquidität 3. Grades sollte bei ungefähr 200 % und nicht unter 120 % liegen.

Hinweis:

Eine ausführliche Erläuterung zu den unterschiedlichen Liquiditätsgraden und deren Berechnung erhalten Sie in unserem Artikel zum Thema Liquiditätssteigerung.

H4 Auf welche Kennzahlen achten Banken und Kreditgeber?

Alle drei Liquiditätsgrade sind für Kreditgeber wichtig, um feststellen zu können, ob eine Fremdfinanzierung gewährt werden kann. Liquiditätsgrad 1 sollte über 20 % liegen, Liquiditätsgrad 2 über 100 % und Liquiditätsgrad 3 höher als 120 %. Ist die Quick Ratio (Einzugsliquidität) höher als 100 %, dann sind die kurzfristigen Verbindlichkeiten durch liquide Mittel und liquiditätsnahe Mittel (Kundenforderungen) gedeckt.

Bei einer Current Ratio (umsatzbedingte Liquidität), die höher als 120 % ist, sind die kurzfristigen Verbindlichkeiten ebenfalls durch liquide Mittel und liquiditätsnahe Mittel (Forderungen) sowie leicht liquidierbare Mittel Vermögensgegenstände (z.B. Warenlager) gedeckt. Liegt das Ergebnis der Liquidität 3. Grades jedoch unter 100 %, dann bedeutet das, dass das Umlaufvermögen kleiner als die kurzfristigen Verbindlichkeiten ist und das Anlagevermögen durch kurzfristiges Fremdkapital finanziert wird.

Des Weiteren spielt auch das Nettoumlaufvermögen (Umlaufvermögen – kurzfristige Verbindlichkeiten) eine wichtige Rolle und sollte positiv sein, denn ein negatives Nettoumlaufvermögen zeigt an, dass das Umlaufvermögen nicht zur Deckung des kurzfristigen Fremdkapitals ausreichen wird.

Warum ist ein effektives Liquiditätsmanagement notwendig?

Angenommen ein Unternehmen erkennt auf Basis der Finanzplanung, dass das Kontokorrentlimit in einigen Wochen ausgeschöpft sein wird, dann müssen unverzüglich Maßnahmen getroffen werden, um die Liquidität zu sichern. Als Umkehrschluss bedeutet dies meist, dass durch ein effektives Liquiditätsmanagement die Einnahmen erhöht und die Ausgaben reduziert werden müssen. Jedoch ist dies nicht immer problemlos umsetzbar, sodass eine Fremdfinanzierung oder/und eine Erhöhung des Kreditrahmens notwendig ist. Anstatt eines Kredits können Unternehmen auch Gebrauch vom Rechnungsverkauf (Factoring) machen und offene Kundenforderungen an die Factoring-Gesellschaft verkaufen.

Ganz gleich, welche Maßnahmen für das jeweilige Problem gewählt werden, das effektive Liquiditätsmanagement ist die Grundlage des Unternehmenserfolgs. Nur wenn die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens langfristig gesichert ist, kann eine Insolvenz verhindert und die Existenz des Unternehmens gewährleistet werden.

Maßnahmen des effektiven Liquiditätsmanagements

Die gezielte Steuerung der Zahlungseingänge und -ausgänge ist Bestandteil des Liquiditätsmanagements. Zur Erreichung dieser Ziele können unterschiedliche Schritte in die Wege geleitet werden:

  • Sicherstellung der Liquidität
  • Liquiditätsengpässe frühzeitig erkennen und beheben
  • Kontrolle und bedarfsmäßige Steuerung der Zahlungsflüsse
  • Forderungsausfälle vermeiden
  • Kreditwürdigkeit des Unternehmens sichern und steigern
  • Rücklagen bilden
  • Investitionen planen und finanzieren

Schnelle Maßnahmen für ein schlechtes Liquiditätsmanagement

Ist die Kontokorrentlinie ausgeschöpft und die Zahlungsfähigkeit (Liquidität) des Unternehmens gefährdet, müssen schnell Maßnahmen getroffen werden, um Liquiditätskrise zu überwinden:

  • Kreditlinien kurzzeitig erhöhen oder Tilgungen aussetzen
  • Einkaufsstopps veranlassen
  • Neue Konditionen mit Lieferanten aushandelt (z.B. Ratenzahlungen) oder um Zahlungsaufschub bitten.
  • Rechnungen nach Zahlungserinnerungen begleichen (nicht empfehlenswert).
  • Daueraufträge kündigen, um Lieferanten keinen Zugriff auf Konten zu gewähren (nicht empfehlenswert).
  • Abbuchungen zurückziehen lassen (riskant, keine langfristige Lösung, nicht empfehlenswert).
  • Sonderverkäufe durchführen
  • Löhne und Gehälter nach Absprache mit den Mitarbeitern später und/oder in Teilbeträgen zahlen (nicht empfehlenswert).
  • Personalkosten durch Kurzarbeit reduzieren (keine ideale Lösung).

Nicht alle Maßnahmen sind empfehlenswert (Rückbuchungen, Aufschub der Gehälter usw.) oder optimal (z.B. Zahlungsverzug), um den Liquiditätsengpass kurzfristig zu überbrücken. Sie stellen im Grunde genommen keine langfristigen und zukunftsfähigen Lösungen dar. In den meisten Fällen ist eine Fremdfinanzierung eine sinnvollere Lösung, um die Liquidität des Unternehmens zu sichern. Da nicht alle Unternehmen Zugang zu traditionellen Bankkrediten haben, sind alternative Unternehmensfinanzierungen die bessere Wahl.

Wie setzt man das Liquiditätsmanagement um?

Neben den unterschiedlichen Kennzahlen der Liquidität stehen dem Liquiditätsmanagement zur Steuerung der Liquidität verschiedene Finanzinstrumente und Methoden zur Verfügung. Das Liquiditätsmanagement dient dazu, Ein- und Auszahlungen dementsprechend zu steuern, dass ein Unternehmen kurzfristig, aber auch mittel- und langfristig liquide bzw. zahlungsfähig bleibt. Das kurzfristige Liquiditätsmanagement kann für mehr Transparenz sorgen und helfen, dass ein Unternehmen auch mittel- und langfristig ausreichend Liquidität besitzt.

Instrumente des Liquiditätsmanagements

Zu einem professionellen Liquiditätsmanagement gehören folgende Instrumente und Maßnahmen:

  • Der Liquiditätsplan zur Planung der zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben.
  • Die Organisation des Einkaufsmanagements mit klaren Richtwerten und einem festgelegten Budget für die Einkäufe sowie die Nutzung von Skonti.
  • Das Kostenmanagement zur regelmäßigen Prüfung der betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA) im Hinblick auf vermeidbare Kosten.
  • Das Debitorenmanagement zur zeitnahen Rechnungsstellung, Durchführung eines effizienten Mahnwesens und Inkassoverfahrens, um Zahlungsausfälle bestmöglich zu vermeiden.
  • Zusätzliche Kontokorrentkredite, für welche man keine Sicherheiten benötigt.
  • Günstige Finanzierungsalternativen nutzen.
  • Das Factoring (Rechnungsvorfinanzierung) als Ersatz oder Ergänzung eines Kredits.

Der Liquiditätsplan

Bei einem Liquiditätsplan werden alle zu erwartenden Einzahlungen und Auszahlungen gegenübergestellt. Die Differenz zwischen Einzahlungen und Auszahlungen ist der Cashflow (Geldzufluss oder Geldabfluss).

Cashflow = Einzahlungen – Auszahlungen

Rechnet man zum Ausgangssaldo den Geldzufluss hinzu und den Geldabfluss ab, erhält man den Endsaldo des Bankkontos. Anhand des Liquiditätsplans ist erkennbar, wie sich der Cashflow in Zukunft entwickeln wird und sollte die Zahlungsfähigkeit gefährdet sein, kann man rechtzeitig Vorsorgemaßnahmen ergreifen.

EinzahlungenAuszahlungen
Kundenzahlungen (Rechnungen) inklusive einkalkulierter ZahlungsausfälleLieferantenrechnungen
Erstattungen (z.B. Behörden, Ämter, Versicherungen)Laufende Kosten (z.B. Miete, Nebenkosten, Werbung, Beiträge, Versicherungen)
KrediteinzahlungenZinsen und Tilgungen
Einzahlungen durch die Veräußerung von Betriebsvermögen (z.B. Maschinen, Fuhrpark)Investitionen
Einlagen von Gesellschaftern oder InvestorenAuszahlungen an Gesellschafter oder Investoren
Löhne und Gehälter
Steuern und Gebühren

Einkaufsmanagement

Ein durchdachtes Einkaufsmanagement sorgt für ausreichend Liquidität, denn nur durch die Reduzierung unnötiger Kosten sowie die Vermeidung von Fehlbestellungen oder zu großen Lagerbeständen und falscher Einkaufskonditionen, kann die Liquidität langfristig gesichert werden. Klar festgelegten Einkaufsbudgets und genaue Richtlinien gehören unabdingbar zu einem effektiven Liquiditätsmanagement.

Kostenmanagement

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des professionellen Liquiditätsmanagements ist das regelmäßig durchgeführte Kostenmanagement zur Vermeidung unnötiger Ausgaben und zur allgemeinen Kostenkontrolle. Im Rahmen des Controllings wird regelmäßig die betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) im Hinblick auf abweichende Kostenpositionen geprüft.

Debitorenmanagement

Das Debitorenmanagement befasst sich mit den Kundenrechnungen und sorgt dafür, dass diese zuverlässig und schnell beglichen werden. Verschiedene Maßnahmen sorgen dafür, dass Rechnungen zeitnah nach Leistungsstellung versendet und Kundenzahlungen erfasst werden. Für die Sicherung einer kontinuierlichen Liquidität muss auch das Mahnwesen und Inkasso professionell organisiert sein.

Kreditlinie erhöhen

Hilfreich sind auch zusätzliche Fremdfinanzierungen, wie eine Waren- oder Lagerfinanzierung, sowie die Ausnutzung von bestehenden Kreditlinien. Haben Sie im Lagerbestand gebundene Liquidität, können Sie diese mithilfe einer Lagerfinanzierung von fulfin kurzfristig freisetzen und somit die Liquidität Ihres Unternehmens steigern. Wer hingegen kein gebundenes Kapital verfügbar hat, kann von der Einkaufs- oder Warenvorfinanzierung profitieren.

Rechnungsvorfinanzierung (Factoring)

Im Rahmen des kurzfristigen Liquiditätsmanagements können Unternehmen die Rechnungsvorfinanzierung (Factoring) nutzen. Diese Finanzierungsform stellt eine weitere interessante Alternative zu klassischen Krediten dar: Ihre Rechnungen werden an eine Factoring-Gesellschaft verkauft, welche die Rechnungsbeträge unmittelbar an Sie ausbezahlt. Für diese Dienstleistung fällt eine Gebühr an, jedoch muss man sich nicht mehr um das Mahnwesen und Inkassoverfahren kümmern. Kann der Kunde nicht zahlen, bleibt das Risiko bei der Factoring-Gesellschaft, wodurch das eigene Unternehmen nicht durch den Zahlungsausfall geschädigt wird. Demnach profitieren Unternehmen von einer besseren Liquidität, geringerem Risiko vor Zahlungsausfällen und einem besseren Ansehen bei Kreditgebern.

Tipps: Wie sieht erfolgreiches Liquiditätsmanagement aus?

Sie merken sicherlich, dass das Liquiditätsmanagement eine anspruchsvolle und komplexe Angelegenheit ist. Die Parameter Sicherheitsgrad, Kapitaleffizienz und Zeiteffizienz sollten in einem Dreieck in einem guten Verhältnis zueinander gebracht werden bzw. in einem angemessenen Gleichgewicht zueinander stehen. Erhöht sich ein Faktor, hat dies auf die beiden anderen einen Einfluss.

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  • Sicherheitsgrad: Risikoneigung und externe Sicherheitsanforderungen (z.B. Bank, Stakeholder).
  • Kapitaleffizienz: Wieviel überflüssige Kapitalbindung wird als Überschussliquidität zurückgehalten?
  • Zeiteffizienz: Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen.

Tipp 1: Ziele definieren

Die Anforderungen an das Liquiditätsmanagement klar definieren, um sie bestmöglich aufeinander abgestimmt zu können. Hierfür müssen auch die jeweiligen Anforderungen des eigenen Geschäftsmodells hinterfragt werden. Ist mein Unternehmen ein Einzelhändler oder ein Importeur von Rohmaterialien? Lohnt sich für mich eine Fremd- oder Eigenfinanzierung?


Tipp 2: Effektive Liquiditätsplanung

Die effektive Liquiditätsplanung ist ein wichtiger Faktor für einen langfristigen Unternehmenserfolg; nicht selten ist eine fehlende Überwachung und Kenntnis der Liquiditätslage sowie falsche Entscheidungen Ursache für eine Insolvenz. Die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens sollte zu jeder Zeit gewährleistet sein, wobei ein flexibles Finanzmodell, das Spielraum für kurzfristige Änderungen und Anpassungen bietet, hilfreich ist.

Tipp 3: Operatives Cash Management

Bei der operativen Steuerung der Liquidität ist es entscheidend, dass die definierten Ziele und Maßnahmen rechtzeitig umgesetzt werden. Außerdem sollten die Ziele und Maßnahmen im Hinblick auf deren Umsetzungsmöglichkeit geprüft und mithilfe einer regelmäßigen Evaluation analysiert werden, um künftig Maßnahmen besser anpassen zu können.

Tipp 4: Optimierung des Working Capital

Zu viel Kapital im Unternehmen ist nicht unbedingt vorteilhaft, denn eine unnötig hohe Kapitalbindung reduziert die Rendite. Durch eine Optimierung des Working Capital können Unternehmen Liquidität freisetzen, die wiederum an anderer Stelle dringend benötigt wird und zum Wachstum des Unternehmens beiträgt. Um entsprechende finanzielle Schwachstellen bestimmten zu können, müssen zunächst die veränderbaren Bestandteile des Working Capital (z.B. Kassenbestände, Forderungen, Factoring, Skontonutzung) identifiziert werden.

Tipp 5: Dokumentation und Transparenz

Dokumentation und Transparenz der Liquiditätsplanung kann ebenfalls für einen besseren Überblick über die finanziellen Mittel sorgen. Eine ausführliche Dokumentation ist nicht nur für die interne, sondern explizit auch für die externen rechtlichen Pflichten notwendig und erleichtert die Planung oder Anfragen für Fremdfinanzierungen.

Fazit

Die Liquidität eines Unternehmens zu sichern, ist eines der wichtigsten Ziele eines Unternehmens, um dessen Existenz langfristig zu gewährleisten. Ein effektives Liquiditätsmanagement sorgt dafür, dass künftige Liquiditätsengpässe rechtzeigt erkannt und durch entsprechende Maßnahmen behoben werden können.

Mithilfe verschiedener Instrumente können Unternehmen ein effektives Liquiditätsmanagement garantieren; zu jenen Instrumenten zählen unter anderem der Liquiditätsplan sowie das Einkaufs-, Kosten-, und Debitorenmanagement. Das Einkaufs- und Kostenmanagement soll Fehlkäufe und unnötige Kosten vermeiden und das Debitorenmanagement sorgt für schnelle Kundenzahlungen.

Mithilfe des Factorings (Rechnungsvorfinanzierung) können Unternehmen ihre offenen Forderungen verkaufen und finanzielle Engpässe überwinden, aber auch die Einkaufs-, Waren- oder Lagerfinanzierung, wie fulfin sie anbietet, dienen zur kurzfristigen Steigerung der Liquidität.

FAQ – Liquiditätsmanagement

Was ist Liquiditätsmanagement?

Beim Liquiditätsmanagement geht es um die systematische Planung, Steuerung und Kontrolle der Zahlungsbestände und -flüsse; Ein- und Auszahlungen werden geplant, gesteuert und kontrolliert.

Was ist Cash Management?

Anders als beim Liquiditätsmanagement geht es beim Cash Management nicht um die Planung der Liquidität, sondern um die Liquiditätssicherung. Jedoch wird durch die Steuerung, Planung und Kontrolle die Zahlungsfähigkeit sichergestellt. Demnach kann man sagen, dass das Liquiditätsmanagement die Grundlage und ein Bestandteil des Cash Managements ist. Das Cash Management setzt i.d.R. die Maßnahmen um, welche im Rahmen des Liquiditätsmanagement entschieden wurden.

Worin besteht der Unterschied zwischen mittel- und langfristiger Liquiditätsplanung?

Um einen zukünftigen Kapitalbedarf zu berechnen, reicht eine kurzfristige Liquiditätsplanung nicht aus, sodass eine mittel- bis langfristige Planung vorgenommen werden muss. Anhand der Analysen können rechtzeitig Vorsorgemaßnahmen ergriffen werden, z.B. Kreditaufnahme, Anpassung der Zahlungsströme oder Änderung der Lieferbedingungen.

Was sind wichtige Kennzahlen der Liquiditätsplanung?

Die wichtigsten Kennzahlen im Liquiditätsmanagement sind die drei Liquiditätsgrade: Cash Ration als Liquidität 1. Grades (Barliquidität), Quick Ratio als Liquidität 2. Grades und Current Ratio (umsatzbedingte Liquidität) als Liquidität 3. Grades.

Was passiert bei zu hoher Liquidität?

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