Working Capital – Was ist das überhaupt und warum ist es wichtig?

Was versteht man unter Working Capital?

Working Capital, im deutschen Sprachgebrauch auch Netto-Umlaufvermögen genannt, ist das vom Unternehmen aufzubringende Kapital, das für die Finanzierung des Umlaufvermögens notwendig ist. Berechnet wird das Working Capital, indem vom Umlaufvermögen die kurzfristigen Verbindlichkeiten abgezogen werden. Ganz simpel erklärt: Ein positives Netto-Umlaufvermögen bedeutet, dass das Umlaufvermögen eines Unternehmens durch langfristige Verbindlichkeiten oder Eigenkapital abgedeckt ist. Ein negatives Netto-Umlaufvermögen zeigt dagegen, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten das Umlaufvermögen übersteigen. Deshalb lässt sich durch die Analyse des Working Capitals über den Zeitverlauf Rückschlüsse auf die Finanzierung und die Bonität des Unternehmens vornehmen.  

Für was wird Working Capital benötigt?

Laufende Einkäufe sollten mit Hilfe des betriebsnotwendigen Vermögens abgedeckt werden. Längerfristige Projekte werden dagegen mit Hilfe langfristiger Finanzierungsformen in Angriff genommen. Der Fokus liegt bei der Verwendung des Working Capitals deshalb vor allem auf der Erreichung operativer Ziele und der Finanzierung alltäglicher Geschäfte. 

Das Working Capital Management

Working Capital sollte, wie bereits erwähnt, möglichst fristenkongruent finanziert sein. Neben der Finanzierungsstruktur ist auch die Höhe und das Verhältnis zu anderen KPIs, wie zum Beispiel des Nettoumsatzes maßgeblich. Ein steigender Working Capital Bedarf im Verhältnis zum Umsatz ist ein Zeichen für ein ineffizientes Liquiditätsmanagement. Im Ergebnis führt dies zu einer Reduzierung der Kapitalrendite und kann in Extremfällen sogar zu einem Liquiditätsengpass im Unternehmen führen. Deshalb beschäftigt sich die Planung des Working Capital Managements mit der optimalen Kapitalbindung, insbesondere in Wachstums- oder Schrumpfungsphasen des Unternehmens. Durch ein gut strukturiertes Working Capital Management kann ein Unternehmen seine Spielräume in der Zahlungsfähigkeit verbessern und Geld für den Eigenkapitalgeber freisetzen. 

Dabei gibt es drei große Hebel, die systematisch betrachtet werden müssen:  

  1. Management der Zahlungsziele
    Mit den Rechnungskonditionen beim Lieferanten werden auch die Zahlungsziele für die Bezahlung vereinbart. So ist es bei neuen und kleinen Kunden oftmals üblich, nur kurze Zahlungsziele zu gewähren und bei besonders wichtigen Kunden und Stammkunden langfristige Zahlungsziele. Bei Lieferanten aus China ist es beispielsweise durchaus gebräuchlich 30% des Bestellwertes vor Produktionsbeginn und 70% erst bei Abholung zu bezahlen. Generell gilt, dass durch die Verhandlung eines längeren Zahlungszieles das Working Capital reduziert werden kann. 
  2. Management der Vorratsplanung
    Der Zeitraum zwischen Wareneingang und Warenentnahme, auch Warenumschlagsdauer genannt, bindet ebenfalls entscheidendes Kapital, sodass einer Optimierung der Durchlaufzeiten und Produktionsprozesse entscheidend ist. Zu hohe Lagerbestände binden das Kapital, das dadurch nicht für Investitionen genutzt werden kann. Ein ausreichender Lagerbestand ist zwar wichtig, um flexibel zu bleiben und schwankende Bestellzahlen bewältigen zu können, jedoch gilt es auch hier ein Optimum zu finden. Benötigst auch Du eine Lagerfinanzierung? Dann stelle einfach noch heute einen unverbindlichen Antrag.
  3. Forderungsmanagement
    Nach Möglichkeit sollte die Geldbindung zwischen Warenentnahme und Zahlungseingang möglichst gering gehalten werden. Dem Wunsch nach kurzen Zahlungszielen des Lieferanten steht jedoch die Branchenüblichkeit der Industrie oder geographischer Regionen gegenüber. So ist im E-Commerce die unmittelbare Bezahlung je nach Vertriebskanal noch immer die üblichste Zahlungsform. Bei Kauf auf Rechnung sollte jedenfalls zwischen Fälligkeit der Rechnung und der Nachfrist oder Mahnung möglichst wenig Zeit vergehen. In diesem Zusammenhang sei auf ein intelligentes Mahnwesen hingewiesen oder die Möglichkeit die Kundenforderung an eine Factoring-Gesellschaften zu verkaufen. Auf diese Weise können gleichzeitig Forderungsverluste minimiert werden. 

Durch alle drei Maßnahmen kann Kapital freigesetzt werden weshalb auf eine regelmäßige Überprüfung anhand der relevanten Kennzahlen (durchschnittliche Dauer bis zur Bezahlung der Lieferantenrechnung, durchschnittliche Lagerverweildauer und durchschnittliche Dauer für Forderungsausstände) nicht verzichtet werden sollte.

Was sind die Vorteile eines optimierten Working Capital Managements?

Durch die Freisetzung von Working Capital kann in neue Projekte investiert werden. Außerdem wird der Bonitätsindex eines Unternehmens verbessert, sodass der Zugang zu Fremdfinanzierungen gewährt ist. Außerdem schafft ein gelungenes Working Capital Management eine Cash-Kultur innerhalb des Unternehmens und bewirkt eine Senkung der Prozesskosten.

Durch die Verringerung des Betriebskapitals wird der Bedarf an Fremdkapital reduziert, die Rentabilität erhöht, Geschäftsprozesse verbessert und letztendlich wird sogar der Unternehmenswert gesteigert. 

Das Working Capital Management stellt also einen wichtigen Baustein für ein effizientes Controlling dar und sollte in jedem Unternehmen genau unter die Lupe genommen werden. 

Was aber kann ein Unternehmen tun, wenn das Betriebskapital negativ ist?

Zwar wurde bis jetzt gezeigt, was man tun kann, wenn das Betriebskapital zu hoch ist, jedoch kommt es auch vor, dass ein Unternehmen die kurzfristigen Verbindlichkeiten nicht mit dem Umlaufvermögen decken kann. 

Durch die Erhöhung des eigenen Umlaufvermögens oder die Aufnahmen von Fremdkapital kann hier entgegengesteuert werden. Unternehmen können eine Verkürzung der Zahlungsziele für Kunden bewirken, jedoch wirkt sich das oft negativ auf die Kundenbeziehung aus. Eine weitere Möglichkeit ist deshalb die Fremdfinanzierung des Working Capitals. Hierbei gibt es verschiedene Optionen, die ein Unternehmen in Betracht ziehen sollte. Denn neben dem klassischen Bankkredit, gibt es Alternative Lending Anbieter auf dem Markt, die sich auf die unkomplizierte Bereitstellung von Betriebskapital spezialisiert haben und in Form einer Warenfinanzierung oder eines Lieferantenkredits bei der Liquiditätsversorgung unter die Arme greifen. 

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